
Die Bundesregierung will den Umstieg auf Erneuerbare Energien beim Heizen einleiten und damit u. a. den Klimaschutz voranbringen. Von 2024 an soll möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit Öko-Energie betrieben werden. Dafür soll unter anderem das Gebäudeenergiegesetz (GEG) überarbeitet werden.
Die Idee kommt aber nicht bei allen Politikern gleich gut an. Die Auseinandersetzung um das sogenannte Heizungsgesetz innerhalb der Regierungskoalition hält seit Wochen an.
Im Streit um das geplante Heizungsgesetz hat Bundeskanzler Olaf Scholz eindringlich an alle Akteure in der Ampel-Koalition appelliert, zu einer Einigung zu kommen.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will Vertreter der drei Ampel-Fraktionen zum Austausch über das geplante Heizungsgesetz treffen. Er werde dazu zeitnah einladen – vermutlich bereits kommenden Dienstag.
Das Aus für die klassischen Öl- und Gasheizungen rückt näher
Nach dem vom Bundeskabinett bereits beschlossenen Entwurf soll, wie eingangs erwähnt, von 2024 an möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit Öko-Energie betrieben werden.
Das soll für alle Eigentümer bis zum Alter von 80 Jahren gelten. Bestehende Öl- und Gasheizungen können weiter betrieben, kaputte Heizungen repariert werden.
Bereits eingebaute Gas- und Ölheizungen sollen nach und nach verschwinden
Vor allem Wärmepumpen sollen künftig Standard für neue Heizungen werden. Doch noch längst ist nicht klar, ob das ambitionierte Vorhaben von 500.000 neuen Geräten im Jahr in absehbarer Zeit auch Realität werden – u. a. steht die Frage im Raum, wer diese einrichten soll?
Warum gibt es ein Verbot von Öl- und Gasheizungen?
Pro & Contra
Die Befürworter des Verbots argumentieren, dass Öl- und Gasheizungen klimaschädlich sind und durch erneuerbare Energien ersetzt werden müssen. Dies sei einzig die richtige Möglichkeit, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Luftqualität zu verbessern.
Die Gegner des Verbots halten es für zu früh und zu pauschal. Sie befürchten, dass viele Hausbesitzer überfordert werden, die keine finanziellen Mittel oder technischen Möglichkeiten für einen Heizungstausch haben. Sie fordern eine längere Übergangsfrist und mehr Wahlmöglichkeiten für die Verbraucher.
Welche Alternativen gibt es zu Öl- und Gasheizungen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Heizung auf erneuerbare Energie umzustellen oder zu ergänzen. Dazu gehören zum Beispiel Wärmepumpen, Solarthermie-Anlagen, Biomasse-Kessel oder Hybridheizungen.
Die Wahl der passenden Alternative hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Gebäudetyp, dem Wärmebedarf, dem vorhandenen Platz und dem Budget.
Sind Wärmepumpen eine gute Alternative? Hier erfahren Sie es.
*Gut zu wissen: Wer eine Wärmepumpe in einem Bestandsgebäude installiert, erhält eine Grundförderung von 25 Prozent der Kosten vom Staat.
Maximal sind also 40 Prozent Förderung für ein Bestandsgebäude drin – bei einer Deckelung von 60.000 Euro pro Wohneinheit.
Ein Ratgeberhinweis: Es gibt zudem verschiedene, regionale Fördertöpfe. Der Bundesverband Wärmepumpe bietet einen Förderrechner online an. Hier erfahren Interessierte, dass es im Juli 2022 so viele Förderanträge für Wärmepumpen beim BAFA wie noch nie eingegangen sind.
Hier gelangen Sie zum Fördergeldrechner der BAFA.
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