
Damit Verbraucher hierzulande durch die neue Gasumlage nicht noch mehr belastet werden als ohnehin schon, senkt die Bundesregierung vorübergehend die Mehrwertsteuer auf Erdgas. Die Reduzierung der Umsatzsteuer auf Gas wird den Staat nach Angaben der Bundesregierung mehr als 10 Mrd. Euro kosten.
Das Kabinett beschloss am Mittwoch eine sogenannte Formulierungshilfe für die Koalitionsfraktionen, die die Reform in den Bundestag einbringen wollen.
Auf die Lieferung von Gas über das Erdgasnetz vom 1. Oktober 2022 bis 31. März 2024 sollen nur 7 statt 19 Prozent Mehrwertsteuer anfallen
So sollen die wegen des russischen Kriegs in der Ukraine erheblich gestiegenen Gaspreise und auch der Preisanstieg durch die geplante Gasumlage abgefedert werden.
Mit der Gasumlage in Höhe von rund 2,4 Cent je Kilowattstunde sollen ab Oktober wegen der Drosselung russischer Lieferungen deutlich erhöhte Beschaffungskosten an die Verbraucher weitergegeben werden können.
Mit zwei weiteren Umlagen für die Netzsteuerung (Regelenergie) und die Gasspeicher sind es insgesamt 3,26 Cent pro Kilowattstunde, inklusive 7 Prozent Mehrwertsteuer
Ein Rechenbeispiel: Wer jetzt einen neuen Liefervertrag abschließt, bekommt eine Kilowattstunde Gas ab 31 Cent aufwärts. Darin enthalten sind dann ab dem 1. Oktober 7 Prozent Mehrwertsteuer – somit fällt der Preis für eine kWh Gas auf 27,9 Cent.
Aber: Jetzt schlägt aber auf diesen Preis die Gasumlage zu – das sind 2,6 Cent pro kWh, sodass am Ende trotz Gaspreissteuersenkung ein Preis von 30,5 Cent herauskommt. Die Steuersenkung bringt demnach nur 0,5 Cent Ersparnis für Verbraucher.
Kanzler Scholz (SPD) hat bei seiner Ankündigung vor einigen Wochen gesagt, dass die Entlastung durch die Steuersenkung deutlich größer sei als die Belastung durch die neue Umlage ausfallen wird. So ganz recht hat er damit leider nicht. Aber: Wer einen teuren Gastarif (beispielsweise einen mit 40 Cent pro kWh) wird vielleicht mehr einsparen.
Die Mehrwertsteuersenkung gleicht erst einmal nur eine Belastung aus, die die Bundesregierung selbst mit der Gasumlage für alle geschaffen hat. Wie sich der eigentliche Gaspreis entwickelt, ist eine völlig andere Frage.

Ein Tipp des remind.me- Mitgründers Daniel Engelbarts:
„Halten Sie Ihren Tarif stets im Blick – ganz besonders, wenn der aktuelle Vertrag ausläuft. Informieren Sie sich ganz genau (gerne auch bei remind.me), um den besten und günstigsten Gastarif zu erhalten. Denn es gibt große Unterschiede auf dem Markt und Vergleichsportale zeigen schon seit Wochen nicht mehr alle Versorger an. Vertrauen Sie ganz einfach unseren Wechselexperten .”
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