Lindner fordert die Ampel-Regierung auf, das Fracking-Verbot in Deutschland im neuen Jahr aufzuheben

Mit seinem ersten Interview im neuen Jahr wird Bundesminister Christian Lindner (FDP) nicht vielen Menschen in Deutschland eine Freude machen. Denn der Minister erwartet dauerhaft hohe Energiepreise – das sagte der FDP-Vorsitzende der BamS.

„Es wird ein neues Normal sein. Gas über die Flüssiggasterminals ist schon aus logistischen Gründen teurer als das russische Pipeline-Gas,“ so Lindner.

Wäre Fracking eine Alternative?

Das wichtigste Argument, welches für Fracking spricht: Die Abhängigkeit von ausländischem Gas würde geringer. Auch würde ein großer Teil der Wertschöpfung im Inland betrieben. So könnte Fracking auch Brückentechnologie in der Energiewende sein.

Fracking-Verbot in Deutschland aufheben, um heimisches Gas fördern zu können

„Nicht nur die Preise für die Verbraucher lohnen neues Nachdenken, auch die Argumente dagegen sind überholt“, sagte Lindner. „Eine unabhängige Expertenkommission des Bundestages hat 2021 bestätigt, dass die Technologie verantwortbar ist. Das Verbot sollte fallen.“

Dann könnten private Investoren entscheiden, ob der Abbau wirtschaftlich ist. Gegenüber Gas aus anderen Weltregionen erwartet er Wettbewerbsvorteile.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe bereits im April, die umstrittene Fracking-Technologie zur Gasgewinnung in Deutschland „ergebnisoffen zu prüfen“.

Im Hinblick auf einen von der EU diskutierten Energieeinfuhrstopp aus Russland solle Deutschland „die Erschließung eigener Kapazitäten prüfen“, so Söder.

Was bedeutet Fracking überhaupt?

„Fracking“ steht für Hydraulic Fracturing und dahinter verbirgt sich ein Verfahren zur Gewinnung von Erdöl und vor allem von Erdgas. Abgesehen davon, dass Fracking sehr teuer ist, befürchten Umweltschützer durch den Einsatz dieser Methode große Risiken für Umwelt und Gesundheit

Denn beim Fracking wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien mehrere Hundert Meter tief ins Gestein gepresst, um in tief liegenden Gesteinsschichten an das Erdgas heranzukommen.

Durch die Flüssigkeit und den Druck bilden sich Risse im Gestein, die die Durchlässigkeit erhöhen – die Gesteinsschicht wird „aufgebrochen“.

Nur durch diese Risse kann das Erdgas an die Erdoberfläche transportiert und anschließend genutzt werden. Der Sand in der Flüssigkeit soll dazu beitragen, die Risse im Gestein stabil zu halten.

Wäre Fracking eine Lösung, um die Versorgung mit heimischen Rohstoffen auszubauen?

In den USA wird mit dieser Technik schon der Großteil des Erdgases gefördert. Und auch in Deutschland gibt es Stimmen, die fordern, auch hierzulande Fracking-Optionen erneut zu prüfen.

Doch nicht nur Umweltverbände wie der NABU positionieren sich klar gegen Fracking – weil Grund- und Trinkwasser belastet werden könnten, der Flächenverbrauch hoch ist und die„Zerstörung von Natur und Landschaft“ befürchtet wird.

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