Spartipps für den Winter
Öffentliche Gebäude werden auf maximal 19 Grad eingestellt (Credit: pixabay)

Ab September sollen alle öffentliche Gebäude in Deutschland nur noch bis maximal 19 Grad beheizt werden – bis dato lag die empfohlene Mindesttemperatur für Büros bei 20 Grad. Diese und eine Reihe anderer Vorgaben, die remind.me hier aufführt, sollen ein halbes Jahr lang gelten.

Zudem müssen zum Beginn der Heizsaison die Gasversorger und Besitzer größerer Wohngebäude Kunden beziehungsweise Mieter über den zu erwartenden Energieverbrauch und damit verbundene Kosten und Einsparmöglichkeiten informieren.

Infolgedessen warnt bereits der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen: Die Wohnungsunternehmen in Deutschland haben ihre Forderung nach staatlicher Hilfe angesichts hoher Gaspreise bekräftigt. Mieter und Unternehmen seien von einem Preisschock bis hin zur Insolvenz bedroht.

Keine Leuchtreklame, keine private Poolbeheizung mehr

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagte mit Blick auf zwei vom Kabinett gebilligte Energieeinsparverordnungen, damit werde der Gasverbrauch ungefähr im Umfang von zwei bis zweieinhalb Prozent gesenkt. Man könne sich aber nun nicht zurücklehnen.

„Wir haben noch einen langen Weg vor uns.“ Habeck nannte die Situation in Deutschland erneut angespannt.

Die sozialpolitischen „Unwuchten“ müssten durch andere Maßnahmen ausgeglichen werden. Diejenigen, die sich die hohen Energiekosten und die Umlage nicht leisten könnten, müssten finanziell so unterstützt werden, dass sie durch Energie nicht in Armut gedrängt werden.

Diese Regelungen wurden ebenfalls beschlossen

Auch beleuchtete Werbeanlagen sollen ab September über Nacht ausgeschaltet werden. Und auch auf Privatleute kommen Einschränkungen zu, denn wer einen Pool besitzt, darf diesen nicht mehr mit Gas und Strom heizen.

Die Gasumlage

Habeck verteidigte die staatliche Gasumlage erneut. Dass das eine schmerzhafte Operation ist, mit Zumutungen verbunden, ist unstrittig, so der Minister am Mittwoch.

Zur Erinnerung: Um Gasimporteure zu stützen, müssen Verbraucher ab dem Herbst eine staatliche Umlage von 2,419 Cent pro kWh bezahlen. Zur Entlastung will die Bundesregierung für einen befristeten Zeitraum den Mehrwertsteuersatz auf Erdgas von bisher 19 auf 7 Prozent verringern.

Das Fatale an der Gasumlage ist, dass auch wirtschaftlich gesunde Unternehmen Geld aus der Umlage erhalten können.

Daniel Engelbarts, Mitgründer von remind.me und Verbraucherexperte: „Es war zweifellos richtig, dass die Politik in den Gasmarkt eingegriffen hat. Aber Kosten und Nutzen stehen überhaupt nicht im Gleichgewicht. Für viele Verbraucher hat es eher den bitteren Beigeschmack, dass sie neben einer hohen Inflation, die kaum zu bewältigen ist, auch noch über ihre Gasrechnung finanziell gesunde Gashändler stützen sollen, die auf die Millionenunterstützung gar nicht angewiesen sind.”

Daniel Engelbarts beantwortet wichtige Kundenfragen. Hier: Kunden verstehen höhere Preise nicht.

 

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