
Wer eine Photovoltaikanlage auf dem Dach hat, aber nicht den ganzen Strom selbst nutzen kann, kann ihn ins Netz einspeisen – und erhält dafür Geld. Ab dem 1. Februar sinken die aktuellen Einspeisevergütungen für Photovoltaikanlagen allerdings – so sieht es das EEG vor. Deshalb kann es sinnvoll sein, die Photovoltaik-Anlage noch bis zum 31. Januar ans Netz zu bringen, um noch von den höheren Einspeisevergütungen zu profitieren.
Für Anlagen, die erst nach diesem Stichtag in Betrieb genommen werden, gelten die um rund einen Prozent geringeren Vergütungen, sagt Martin Brandis, Energieexperte beim Verbraucherzentrale Bundesverband. Eine weitere Absenkung um rund einen Prozent erfolgt dann ab dem 1. August.
Dazu Daniel Engelbarts, Mitgründer von remind.me und Verbraucherexperte: „Es gibt übrigens keine gesetzliche Verpflichtung, Solarstrom ins Netz einzuspeisen. Allerdings ist ein 100-prozentiger Eigenverbrauch kaum realisierbar, weswegen die meisten PV-Anlagen überschüssigen Strom ins Stromnetz einspeisen.”
Nach der Überarbeitung des EEG wurden die Vergütungssätze angehoben. Es gelten folgende Sätze:
- bis 10 kWp: 8,2 bis 8,6 Cent pro Kilowattstunde
- bis 40 kWp: 7,1 bis 7,5 Cent pro Kilowattstunde
- bis 100 kWp: 5,8 bis 6,2 Cent pro Kilowattstunde
Das sollten Sie wissen: Da Verbraucher mit der Einspeisung von Strom unternehmerisch handeln, fiel bis 2023 eine Steuer für die Photovoltaik an. Private Nutzer sind davon inzwischen weitestgehend befreit. Der Nullsteuersatz gilt dabei nicht nur bei den Gewinnen, sondern auch bei der Anschaffung. Denn dabei fällt für viele Anlagen die Mehrwertsteuer weg.
Drei Hinweise zum Thema
- Grundsätzlich dürfen Verbraucher unbegrenzt Strom in das Netz einspeisen, wenn sie über die entsprechende Kapazität oder Nachfrage verfügen.
- Die Einspeisung von Solarstrom ohne Anmeldung ist in Deutschland nicht möglich.
- Ist die Anlage in Betrieb genommen, wird ein Inbetriebnahmeprotokoll erstellt. Diesen brauchen Verbraucher für die weitere Anmeldung beim Netzbetreiber für den Erhalt der Einspeisevergütung.
Mieten oder kaufen Sie eine PV-Anlage
Die Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen ist in den letzten zwei Jahren stark gestiegen. Grund dafür ist die aktuelle Energiekrise und die damit verbundenen steigenden Strompreise. In den letzten Jahren stiegen die Strompreise konstant an. Lagen die durchschnittlichen Arbeitspreise im Jahr 2000 noch 14 Cent/kWh, liegen diese heute mittlerweile bei 40 Cent/kWh. Dies entspricht einer Preissteigerung von mehr als 300 %, Tendenz weiterhin steigend. Viele Verbraucher spielen daher mit dem Gedanken, sich durch eine eigene Photovoltaik-Anlage unabhängig von den aktuell explodierenden Strompreisen zu machen.
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