Immer mehr Verbraucher interessieren sich für eine Photovoltaik-Anlage, mit der sie ihren eigenen Strom produzieren und so Geld sparen können. Aber nicht jeder verfügt über ein Eigenheim mit geeignetem Dach. Wir von remind.me erhalten oft die Frage, ob man eine PV-Anlage auch vertikal an der Wand anbringen kann. remind.me klärt auf und nennt die Vor- und Nachteile einer vertikalen Photovoltaik-Anlage.

In den letzten Jahren hat sich die Photovoltaik als eine der vielversprechendsten erneuerbaren Energiequellen etabliert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren im März 2023 auf Dächern und Grundstücken hierzulande gut 2,6 Millionen Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt rund 70.600 Megawatt installiert.

Traditionell wurden Solaranlagen auf horizontalen Flächen wie Dächern installiert, um die maximale Sonneneinstrahlung zu nutzen. Doch in jüngster Zeit hat sich ein neuer Trend entwickelt: vertikale Photovoltaik-Anlagen.

Das ist der Unterschied

Bei herkömmlichen horizontalen Photovoltaik-Anlagen werden die Solarzellen flach auf einer horizontalen Oberfläche wie einem Dach oder einer Freifläche angebracht.

Vertikale PV-Anlage
Vertikal an einer Haus-Fassade montierte Photovoltaik-Anlage

Im Gegensatz dazu werden bei vertikalen Photovoltaikanlagen die Solarzellen senkrecht an einer vertikalen Oberfläche angebracht. Das kann beispielsweise an einer Fassade sein oder auch an einem Zaun.

Die Funktionsweise vertikaler Photovoltaik-Anlagen basiert auf dem gleichen Prinzip wie bei horizontalen Anlagen

Die vertikal angeordneten Solarzellen fangen das einfallende Sonnenlicht ein und erzeugen dabei Gleichstrom. Dieser Gleichstrom wird dann in Wechselstrom umgewandelt, um direkt genutzt oder ins Stromnetz eingespeist zu werden.

Um die bestmögliche Energieausbeute zu erzielen, werden die vertikalen Solarzellen so positioniert, dass sie die maximale Sonneneinstrahlung erhalten.

Ein Nachteil liegt auf der Hand

Auf der Vertikalen trifft die Sonnenstrahlung weniger direkt auf, d. h. ihr Einfallswinkel ist kleiner und damit ungünstiger als beim geneigten Dach. Experten haben errechnet, dass somit bis zu 30 Prozent weniger Strom als auf einem Dach produziert werden kann.

„Aber, so Daniel Engelbarts, Mitgründer von remind.me und Verbraucherexperte, das ist besser als nichts.”

Eine wichtige Anmerkung dazu: Im Herbst und Winter, bei einem tieferen Sonnenstand, kann mitunter der Energieertrag sogar höher ausfallen als bei einer horizontalen PV-Anlage.

Vorteile einer vertikalen PV-Anlage

Im Vergleich zu horizontalen Anlagen können vertikale Photovoltaikanlagen eine bessere Leistung bei diffuser Sonneneinstrahlung erzielen. Denn vertikale Photovoltaik-Anlagen fangen die Strahlungen aus verschiedenen Winkeln ein.

Ein weiterer, großer Vorteil von vertikalen Photovoltaik-Anlagen ist ihre Fähigkeit, den verfügbaren Raum optimal zu nutzen.

Da sie an vertikalen Oberflächen angebracht werden können, ermöglichen sie die Nutzung von bisher ungenutzten Flächen. Dies ist besonders vorteilhaft in städtischen Gebieten, in denen der verfügbare Platz begrenzt ist.

Vielen Verbraucher gefällt auch die Ästhetik einer vertikalen PV-Anlage besser. Sie können nahtlos in die Architektur von Gebäuden integriert werden und können zur Verbesserung des äußeren Erscheinungsbildes beitragen.

Eine der Herausforderungen bei vertikalen Photovoltaikanlagen ist der potenzielle Schattenwurf von benachbarten Gebäuden oder Bäumen.

Schatten auf einer oder mehreren Solarzellen kann die Leistung der gesamten Anlage erheblich beeinträchtigen. Ebenso kann sich die Verschmutzung, beispielsweise durch Staub, Schnee, Laub oder Vogelkot, auf den vertikalen Oberflächen ansammeln und die Effizienz der Anlage verringern.

Ein weiteres Plus, das für eine vertikale PV-Anlage spricht: Als Teil der Fassade ist sie zugleich auch ein Schall- und Wetterschutz und dämmt zudem die Wärme.

Daniel Engelbarts
Verbraucherexperte und remind.me-Mitgründer Daniel Engelbarts

Dazu nochmals Daniel Engelbarts: „Die Installation von vertikalen Photovoltaikanlagen kann auf rechtliche und baurechtliche Hindernisse stoßen. Je nach Standort und Art der Immobilie können bestimmte Vorschriften und Genehmigungen erforderlich sein. Deswegen rate ich allen Interessenten, sich mit den örtlichen Behörden und Vorschriften vertraut zu machen, um sicherzustellen, dass die Installation der Anlage den geltenden Bestimmungen entspricht.”

Eine innovative Lösung für die Energiegewinnung

Vertikale PV-Anlagen sind eine innovative Lösung, um Strom selbst zu produzieren und um eine Menge Geld einzusparen.

Wer mit dem Gedanken spielt, eine PV-Anlage anzubringen, muss sich auch nicht vor hohen Kosten scheuen. Denn es gibt auch die Möglichkeit, eine PV-Anlage zu mieten.

Wir von remind.me beraten Sie gerne und individuell zu diesem Thema – allerdings bieten wir aktuell nur horizontale PV-Anlagen an.

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