E-Auto
In 2022 wurden rund 430.000 E-Autos in Deutschland zugelassen (Fotocredit: Pixabay)

Die Bundesnetzagentur plant eine Stromdrosselung, da sie davon ausgeht, dass Elektroautos und strombetriebene Wärmepumpen zu einer echten Herausforderung für das Stromnetz werden könnten. Was das für alle E-Autobesitzer bedeutet, erklären wir Ihnen an dieser Stelle.

Immer mehr Menschen hierzulande legen beispielsweise ein Elektroauto zu. Stolze 17,7 Prozent betrug der Elektroauto-Anteil an den Neuzulassungen im Jahr 2022 (genauer gesagt waren es 430.000 Fahrzeuge*).

In Sachen Energiewende soll das aber erst der Anfang sein. Allerdings geraten die Stromnetze vielerorts bereits jetzt an ihre Grenzen.

Um es gleich vorwegzunehmen: Weder durch Heizlüfter noch durch Elektroautos droht ein Blackout im eigentlichen Sinn

Darunter versteht man schließlich einen womöglich wochenlangen, massiven Stromausfall in ganzen Regionen oder gar Ländern, bei dem die Hochspannungsnetze versagen.

Doch in den regionalen Niederspannungs-Verteilernetzen könnte es tatsächlich zum Problem werden, wenn etwa wegen Gas-Rationierung plötzlich Millionen Menschen elektrische Heizlüfter einschalten.

Laut der Behörde sind vor allem Nierigvolt-Ortsnetze störanfällig

Angesichts der wachsenden Zahl an Elektroautos und elektrischen Wärmepumpen hat Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, vor einer Überlastung des Stromnetzes in Deutschland gewarnt.

Stromrationierung angedacht

„Wenn weiter sehr viele neue Wärmepumpen und Ladestationen installiert werden, dann sind Überlastungsprobleme und lokale Stromausfälle im Verteilnetz zu befürchten, falls wir nicht handeln“, sagte Müller der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS).

Auch bei einer Stromrationierung würden private Ladestationen genügend Strom beziehen können, damit sie die Batterie eines E-Autos binnen drei Stunden für eine Reichweite von 50 Kilometern aufladen können.

Zudem soll dem Bericht zufolge „für eine Vielzahl von Wärmepumpen ein nahezu störungsfreier Weiterbetrieb“ möglich bleiben.

Die Pläne sollen zum 1. Januar 2024 in Kraft treten

Laut eines Eckpunktepapiers der Bundesnetzagentur soll ab dem 1. Januar 2024 die Stromversorgung in Zeiten hoher Netzauslastung rationiert werden. Die Netzbetreiber können dann die Stromversorgung bei Netzengpässen bis zu einer Mindestmenge drosseln.

Batterieautos laden meistens zu Hause in der Garage. Sie ziehen dabei an speziellen Wallboxen mit 3, 4, 7, 11 oder maximal 22 Kilowatt Ladeleistung erheblich mehr Strom als ein Haushaltsgerät.

Dazu Daniel Engelbarts, Mitgründer von remind.me: „Wenn der Strom rationiert wird, werden an einer leistungsfähigen Wallbox zum Beispiel nur 5 kW bereitgestellt. Die Ladezeiten an der hauseigenen Steckdose verlängern sich somit deutlich.”

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