
Immer mehr Haushalte in Deutschland bereiten sich auf den Ernstfall vor. Das zeigt die enorm gestiegene Nachfrage nach Notstromaggregaten. Die gesteigerte Nachfrage sei schon seit Beginn der Corona-Pandemie spürbar gewesen und nun durch die Gaspreisentwicklung enorm in die Höhe geschnellt. Denn die Angst vor einem Blackout scheint groß zu sein. Wer über die Anschaffung eines Notstromaggregats nachdenkt, sollte jetzt genau hinschauen!
Das Wichtigste vorweg: Eine reelle großflächige Blackout-Gefahr sieht die Bundesregierung in Deutschland derzeit allerdings nicht. Laut der Bundesnetzagentur verfügt Deutschland über eines der zuverlässigsten Stromversorgungssysteme weltweit. Es gibt zahlreiche Mechanismen und Reserven zur Stabilisierung des Stromnetzes in angespannten Situationen.
Notstromaggregate erzeugen im Ernstfall Strom mit Verbrennungsmotoren
In vielen Gebäuden wie Krankenhäusern, Einkaufszentren oder Hotels sind sie per Norm verpflichtend verbaut und können den Weiterbetrieb über Stunden oder mehrere Tage aufrechterhalten. Derartige Aggregate sind aber logischerweise nicht für den Privatgebrauch gemacht.
Ein kleines Notstromaggregat, das für zu Hause geeignet ist, bringt aber nur eine Leistung von knapp 1.000 Watt. Das reicht lediglich für die Energieversorgung von zwei Notebooks, zwei Kochplatten oder einer Kühlbox.
Notstromaggregate sollten unter keinen Umständen in der Wohnung oder allgemein in Innenräumen genutzt werden dürfen
Bei einem leichtfertigen Umgang mit Notstromaggregaten und besonders mit den für den Betrieb benötigten Kraftstoffen droht Lebensgefahr.
Wichtig ist, dass das Notstromaggregat nur im Freien verwendet wird
Dadurch kann die Abluft direkt entweichen. Das Gerät sollte daher entweder auf der Terrasse oder – wenn es nicht anders geht – notfalls auf dem Balkon betrieben werden.
Jedes vierte Notstromaggregat ist mit wesentlichen Mängeln bei der Prüfung aufgefallen, arbeitet somit im Falle der Fälle nicht störungsfrei oder versagt gar komplett den Dienst – so der TÜV Thüringen.
Besondere Umsicht ist angebracht, wenn die Generatoren an das Hausnetz angeschlossen werden
„Es muss eine Anschlussleitung geben, um den Strom einzuspeisen”, erläutert Dr. Hermann Dinkler, Experte für Brand- und Explosionsschutz beim TÜV-Verband. „Mit dem Einbau und dem Anschluss sollte auf jeden Fall ein Elektrofachbetrieb beauftragt werden.” Dabei seien Aggregate mit einer höheren Leistung nötig, was auch entsprechend teuer ist. Wichtig für Mieter: „Sie müssen auf jeden Fall das Einverständnis des Vermieters einholen, denn er hat die Verantwortung für die elektrischen Anlagen im Gebäude”, so Dr. Dinkler.
Hohe Anschaffungs- und Betriebskosten

Notstromaggregate lohnen sich keineswegs als Alternative zur regulären Stromversorgung.
Dazu Daniel Engelbarts, Mitgründer von remind.me: „Ein Liter Benzin kostet aktuell knapp 2 Euro und ein Notstromaggregat mit einer Leistung von 2.000 Watt und einem Verbrauch von 1,25 Litern pro Stunde, würde demnach knapp 1,25 Euro kosten. Die Stromkosten hingegen liegen aktuell durchschnittlich bei 37 Cent pro kWh. Das rentiert sich also nicht!”
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