Netzentgelte gestiegen
Energieversorger haben Anspruch auf Entschädigung, wenn sie ihren Strom nicht einspeisen können (Symbolbild)

Stromproduzenten müssen mit Zahlungen für „weggeworfene“ Energie entschädigt werden – weil der Netzausbau hierzulande lahmt. Die Kosten von mehr als 800 Millionen Euro müssen letztendlich die Verbraucher tragen. Das berichtet das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

In 2022 konnten die deutschen Stromproduzenten rund 5800 Gigawattstunden des erzeugten Stroms nicht ins Netz einspeisen und wurden dafür mit insgesamt 807,1 Millionen Euro entschädigt.

In 2021 hatte die Summe bei 761 Millionen Euro gelegen und noch 2018 bei 635 Millionen Euro.

Die Kosten werden auf die Netzentgelte umgelegt

Auf die Entschädigungen über das sogenannte Einspeisemanagement haben die Produzenten einen Anspruch, wenn ihr erzeugter Strom wegen Netzengpässen nicht zu den Verbrauchern abtransportiert werden kann. Betroffen sind meist Windkraftanlagen, die dann zum Beispiel aus dem Wind gedreht werden.

„Es ist grotesk, dass wir über die Gefahr von Blackouts diskutieren und gleichzeitig Strom im Wert von über 800 Millionen Euro jährlich ‚weggeschmissen‘ wird“, sagte Linksfraktionschef Bartsch dem RND. „Der Wirtschaftsminister muss den schleppenden Netzausbau endlich in Gang bringen und die Verbraucher vor solchen Kosten schützen.“

Der Ausbau der Stromnetze verzögert sich seit Jahren

Besonders die Fertigstellung großer Gleichstromtrassen, die die Energie quer durch die Republik transportieren sollen, lahmt. Laut den zuständigen Netzbetreibern liegt das an bürokratischen und planerischen Hürden, aber auch am Widerstand von Kommunen oder Grundstückseigentümern.

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