
Wie der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerk jetzt bekannt gab, hat wegen der stark gestiegenen Energiepreise die Nachfrage nach Kaminöfen extrem zugelegt. Ob die Rechnung, auf diese Weise die eigenen vier Wände kostengünstiger zu wärmen, aufgeht, bleibt fraglich, denn auch die Holzpreise sind deutlich gestiegen.
Deutschlandweit gibt es nach Angaben des Verbandes mehr als 11 Millionen Einzelraumfeuerstätten – dazu zählen Kaminöfen, Kamineinsätze, offene Kamine und Heizungsherde.
Kaminöfen werden immer beliebter, da das Holzfeuer warm ist und eine gemütliche Atmosphäre verbreitet. Und offensichtlich wollen immer mehr Hausbesitzer einen Kamin in der Übergangszeit als Alternative zum Heizen mit Öl oder Gas nutzen.
Doch man kann beim Heizen mit Holz auch viel falsch machen und damit dem Klima und der eigenen Gesundheit schaden.
Falls Sie sich einen neuen Kaminofen kaufen wollen, müssen Sie folgendes beachten
- Die Preisspannen reichen von weit unter 1.000 Euro für einfache Geräte bis zu 8.000 Euro und mehr für effiziente und leistungsfähige Anlagen
- Ein Bezirksschornsteinfegermeister muss vorab die sichere Benutzbarkeit und Abführung der Abgase oder der Verbrennungsgase bescheinigen
- Wer den Komfort der automatischen Beschickung mit Pellets nutzen möchte, kann bei der Anschaffung eines solchen Ofens auch eine nennenswerte Förderung des BAfA in Anspruch nehmen (hier gibt es ein PDF)
Die einfachsten und günstigsten Geräte dienen ausschließlich zur Beheizung des Raumes, in dem sie aufgestellt sind
Kaminöfen liefern eine angenehme Strahlungswärme und können zur Heizungsentlastung in der Übergangszeit oder für unregelmäßig genutzte Räumlichkeiten eine sinnvolle Lösung sein.
„Bevor Sie sich für ein Gerät entscheiden, lassen Sie sich von einem Fachmann detailliert beraten, wie Sie Ihre individuellen Wünsche und Anforderungen am besten erfüllen können, sagt Daniel Engelbarts, Mitgründer von remind.me und Verbraucherexperte.
Scheitholz ist das wohl klassischste Brennmaterial für Kaminöfen

Scheitholz kann im Brennstoffhandel als Raummeter gekauft werden oder alternativ selbst im nahegelegenen Forst geschlagen werden. Ein Kostenbeispiel: Für waldfrisches Kaminholz, das bereits fertig gesägt und gespalten wurde, zahlt man aktuell ab 70 Euro pro Raummeter.
Ein Tipp von Daniel Engelbarts: „Vor der Bestellung sollte man sich aber genau informieren, denn durch die Vielzahl der kleinen Anbieter und die große Varianz in den Qualitäten wird das Schnäppchen sonst leicht teuer.”
Neben der Leistung sollten vor dem Erwerb eines neuen Kaminofens auf einen hohen Nutzungsgrad und geringe Emissionen geachtet werden. Eventuelle Mehrkosten können in der Regel durch einen geringeren Brennstoffbedarf wieder eingespart werden.

„Der Blaue Engel für Kaminöfen für Holz gibt Verbrauchern eine optimale Orientierung beim Kauf eines Kaminofens, denn hier wird werden nur Geräte ausgezeichnet, die eine niedrige Staub- und Schadstoffemission aufweisen,” so Daniel Engelbarts.
Tipps für das richtige Holz
- Das Brennholz sollte zwei bis drei Jahre gelagert worden sein
- Am besten eignet sich Hartholz (wie Birke, Eiche oder Buche)
- Ein Kaminofen kann mit verschiedenen nachwachsenden Rohstoffen befeuert werden – dazu zählt Scheitholz, Pellets und auch Briketts
- Die Holzscheite immer an die Feuerstätte und die Größe des Feuerraums anpassen
Schädlicher Feinstaub
Der Feinstaub aus der Holzverbrennung ist, anders als lange vermutet, nicht weniger schädlich als der Feinstaub aus Diesel- oder Benzinverbrennung. In der Holzverbrennung entstehen ultrafeine Partikel, die tief in die Lunge eindringen und schwere Krankheiten auslösen können. Je länger sie in der Atmosphäre unterwegs sind, desto schädlicher werden sie.