
Wenn im Januar 2023 die Strompreisbremse und voraussichtlich im März die Gaspreisbremse kommen, werden das Verbraucher hierzulande vermutlich nicht bemerken. Denn immer mehr Versorger erhöhen ihre Strom- und Gaspreise massiv – teilweise wird Gas um 150 Prozent teurer.*
Als Grund wird vorrangig angegeben, dass sich die hohen Beschaffungskosten immer stärker in der langfristigen Einkaufsstrategie der Unternehmen niederschlügen.
remind.me aktualisiert täglich die Übersicht der Versorger, die Preiserhöhungen im neuen Jahr vornehmen
Aktuelles (Stand vom 25. November): Auch in Baden-Baden wird Strom und Gas ab dem neuen Jahr erheblich teurer. Denn die Stadtwerke verlangen von ihren Gaskunden ab Januar 2023 einen Arbeitspreis von 14,76 Cent pro Kilowattstunde (Anfang Februar dieses Jahres waren dafür 5,66 Cent fällig). Der Preisanstieg beim Strom fällt ebenfalls kräftig aus. Die Stadtwerke verlangen ab Januar einen Arbeitspreis von 49,50 Cent pro kWh (vorher waren es 25,41 Cent/kWh).
Zu den Stromanbietern, die ihre Preise mit Beginn des Jahres erhöhen, zählt auch die MVV Energie in Mannheim. So sind in der Grundversorgung ab dem 1. Januar 44,95 Cent pro Kilowattstunde statt 26,86 Cent fällig.
Die Stadtwerke München erhöhen zum 1. Januar den Strompreis massiv an. Ein Zwei-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 2500 Kilowattstunden im Jahr müsste dafür dann 1676 Euro zahlen – bisher wären 753 Euro fällig. Die Stadtwerke München sind der Grundversorger in der Landeshauptstadt, haben aber einen bundesweiten Vertrieb.
Hamburg Energie – hier werden Kunden im Standard-Ökostromtarif ab dem 1. Januar 49,95 Cent je Kilowattstunde (kWh) zahlen müssen. Der Grundpreis erhöht sich von 10,90 auf 13,30 Euro je Monat. Im Standard-Gastarif erhöht sich der Arbeitspreis von 7,45 auf 18,74 Cent je kWh – der Grundpreis steigt von 9,25 auf 9,67 Euro pro Monat.
Die gestiegenen Netzentgelte werden an Kunden weitergegeben
Auch die Stadtwerke Zeil werden ab 1. Januar 2023 die Strompreise erhöhen. Für die Grund- und Ersatzversorgung von Haushaltskunden steigt der Strompreis von derzeit 28,54 Cent je kWh auf 55,94 Cent je kWh
Der Bremer Energieversorger SWB erhöht seinen Erdgaspreis auf 12,55 Cent pro Kilowattstunde. Beim Strom werden für die Bremer Kunden 34,84 Cent pro Kilowattstunde Strom fällig.
Die Beschaffungskosten für Strom und Gas in den vergangenen Monaten stark angestiegen
Beim Oldenburger Energieversorger EWE muss ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 2.800 Kilowattstunden Strom 360 Euro im Jahr mehr bezahlen als 2022. Für Gas betragen die Mehrkosten (bei einem Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden) rund 780 Euro.
Die Kostenexplosion auf Einkaufseite macht oftmals Strom eine Anpassung in der Grund- und Ersatzversorgung unumgänglich – so die Versorger
Das Unternehmen Rhein-Energie aus Köln erhöht im Tarif Fair-Regio Strom basis um 23,94 Cent auf 54,98 Cent pro Kilowattstunde. Ein Musterhaushalt mit 3.000 kWh-Stromverbrauch im Jahr muss Ende des Jahres somit 744 Euro mehr für Strom bezahlen.

Die TWL aus Ludwigshafen passt die Strompreise erneut an. Der Verbrauchspreis in der Grundversorgung steigt von 29,20 Cent pro kWh netto auf 35,51 Cent pro kWh netto. Aufgrund gestiegener Netzentgelte erhöht sich zudem der Grundpreis um 14 Euro im Jahr netto. Der Verbrauchspreis für Erdgas steigt in der Grundversorgung von 11,10 Cent pro kWh netto auf 13,91 Cent pro kWh netto.
Die Stadtwerke Detmold heben ab Januar die Strom- und Gaspreise stark an. Beim Strom geht es um 75 Prozent rauf. Für einen Musterhaushalt mit 3.000 kWh-Jahresverbrauch ergibt das fast 670 Euro jährliche Mehrkosten. Auf Erdgas-Kunden kommt bei einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden im Jahr eine Mehrbelastung von 1.700 Euro zu.
Die Neubrandenburger Stadtwerke erhöhen die Bruttoarbeitspreise pro Kilowattsunde in der Grundversorgung auf 53,82 Cent. Bei Gas kostet die Kilowattstunde bei Verbräuchen über dem Grundkontingent künftig je nach Tarif der Stadtwerke zwischen 16,54 und 18,78 Cent.
Die Stadtwerke Herrenberg (Kreis Böblingen) lassen alle bestehenden Stromverträge auslaufen. Die Kunden erhalten ab sofort Strom Grundversorger EnBW beliefert – das bedeutet, dass Kunden pro Kilowattstunde anstatt aktuell 26,35 Cent jetzt 44,18 Cent zahlen müssen.
Die SVO-Gruppe aus Celle erhöht ebenfalls die Preise in der Grund- und Ersatzversorgung. Der Arbeitspreis steigt von 29,49 Cent auf 54,38 Cent brutto pro Kilowattstunde. Der Arbeitspreis bei Gas steigt um 1,91 Cent brutto pro Kilowattstunde.
In Radevormwald ist die Absenkung der Mehrwertsteuer beim Gasverbrauch auf sieben Prozent bereits berücksichtigt
Nachdem die Stadtwerke Tübingen (SWT) bereits im letzten Monat ihre Preise für Strom und Gas erhöhten, steigen die Kosten für Tübinger Verbraucher am 1. Januar 2023 erneut. Im Grundtarif steigt der Preis von 40,24 Cent auf 48,30 Cent pro kWh – ein Haushalt mit einem Verbrauch von 1800 kWh/Jahr muss demnach 145 Euro mehr. Der Gaspreis im Grundversorgungstarif steigt von 12,94 Cent auf 16,79 Cent pro Kilowattstunde.
Die Stadtwerke Radevormwald erhöhen den Arbeitspreis ab Januar in allen Tarifen um 13,20 Cent/pro kWh netto. In den Erdgastarifen erhöht sich der Arbeitspreis um 0,93 Cent pro kWh netto.
*Bei der ab vermutlich März geltenden Gaspreisbremse würde sich die Jahresrechnung der Hamburg Energie-Kunden bei Gas um 971 Euro reduzieren. Das wiederum bedeutet, dass Gaskunden dennoch mehr als 1000 Euro mehr zahlen müssen als im Vorjahr.
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