
Die Heizkosten steigen und immer wieder erwähnen unterschiedliche Energieexperten, wie wichtig ein hydraulischer Abgleich ist. Der hydraulische Abgleich wird für einige Mehrfamilienhäuser* übrigens ab dem nächsten Monat Pflicht. Denn am 1. Oktober trat eine Verordnung der Bundesregierung in Kraft, wonach bei Wohngebäude ab sechs Wohneinheiten ein hydraulischer Abgleich bei Gasheizungen verpflichtend ist, wenn dieser bislang noch nicht gemacht wurde.
Aber was bedeutet hydraulischer Abgleich überhaupt?
Das ist ganz einfach, denn bei einem hydraulischen Abgleich ermittelt ein Fachbetrieb, wie viel Wärmeleistung es eigentlich braucht, um die einzelnen Wohnräume eines Hauses zu beheizen. Sind die Einstellungen nicht korrekt, wird es im Dachgeschoss eines Hauses nicht optimal warm und im Erdgeschoss mitunter zu warm.
Wenn der Abgleich durchgeführt wird, was nur wenige Stunden dauert, wird darauf basierend die nötige Wassermenge der Heizung und die optimale Vorlauftemperatur eingestellt.
Nach einem hydraulischen Abgleich arbeitet die Heizung effizienter
Der Abgleich bewirkt nämlich, dass durch alle Heizkörper nur genau die Wassermenge fließt, die sie benötigen, um den Raum optimal zu heizen.
Diese Maßnahme unterstützt zudem das Energiesparen. Denn der Energieverbrauch bei der Erwärmung von Heizkörpern lässt sich durch einen hydraulischen Abgleich um bis zu 15 Prozent senken.

Dazu Daniel Engelbarts, Mitgründer von remind.me und Verbraucherexperte: „Besonders für Hauseigentümer lohnt sich diese Maßnahme.
Der Abgleich nimmt nur wenig Aufwand in Anspruch und ist nicht teuer (Anm. der Redaktion: ca. 500-700 Euro für ein Einfamilienhaus mit 125 Quadratmetern Wohnfläche) – man spart jedoch im Gegenzug jedoch langfristig eine Menge Heizkosten – und Schadstoffemissionen – ein.”
Daran erkennt man, dass es Zeit für einen hydraulischen Abgleich wird
Anzeichen, dass die Heizung ineffizient arbeitet und einen hydraulischen Abgleich vertragen könnte, sind zum Beispiel:
- die Räume werden nicht warm
- manche Heizkörper bleiben bei gleicher Thermostateinstellung kühler als andere oder erwärmen sich später
- gluckernde Geräusche
Auf die richtige Temperatur kommt es an
Wer die Raumtemperatur um nur ein Grad absenkt, spart bereits sechs Prozent Energie.
Das heißt natürlich nicht, dass man in seiner Wohnung frieren sollte. Vielmehr kommt es darauf an, nicht mehr Energie zu verbrauchen als nötig.
Die optimale Temperatur beträgt
- im Wohnzimmer liegt bei zwanzig Grad Celsius
- in der Küche bei achtzehn bis zwanzig Grad,
- im Bad bei dreiundzwanzig Grad
- im Schlafzimmer bei sechzehn bis achtzehn Grad
Achtung: Auch ungenutzte Räume sollten nicht kälter als etwa sechzehn Grad sein – hier könnte sich sonst Feuchtigkeit an den Wänden niederschlagen.
*In Häuser ab zehn Wohneinheiten muss der Abgleich bis 30. September 2023 erfolgen, ab sechs Einheiten bis 15. September 2024.