Wärmepumpen
Das Heizen mit Heizöl und Gas wird jedes Jahr deutlich teurer. Die Alternative: Wärmepumpen (Credit: pixabay)

Umweltfreundliche Alternative zu Öl- und Gasheizungen boomen aktuell hierzulande – allen voran sogenannte Wärmepumpen. Trotz der hohen Anschaffungskosten. Denn im Vergleich zu einer herkömmlichen Gas- oder Ölheizung sind Wärmepumpen mit bis zu 25.000 Euro relativ teuer. Prinzipiell lässt sich aber jedes Haus mit einer Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser ausrüsten, aber eine Umstellung im Altbau lohnt nicht in jedem Fall. remind.me klärt auf.

Für wen sich eine Wärmepumpe lohnt

Das Wichtigste ist, dass die Wärmepumpe zum Gebäude beziehungsweise zum Bedarf passt. Da ist es unerlässlich, sich bereits im Vorfeld Gedanken über zentrale Punkte zu machen, wie zum Beispiel: Wie ist der Heiz- und Warmwasserbedarf?

Neubau
Wärmepumpen werden immer mehr in Neubauten installiert (Credit: pixaybay)

Eine Wärmepumpe eignet sich besonders für Häuser, die einen guten Wärmeschutz haben und einer Flächenheizung (das können beispielsweise eine Fußboden- oder eine Wandheizung sein).

Im Neubaubereich haben Wärmepumpenheizungen schon einen Anteil von über 50 Prozent, denn energieeffiziente Neubauten benötigen am wenigsten Energie zum Heizen bei geringen Systemtemperaturen. Und: Ein Schornstein wird dann auch nicht mehr benötigt.

Die Wärmepumpe ist zudem wartungsarm im Vergleich zu anderen Heizungen mit einer Verbrennungstechnik.

Daniel Engelbarts
Verbraucherexperte und remind.me-Mitgründer Daniel Engelbarts

Daniel Engelbarts, remind.me-Mitgründer und Verbraucherexperte: „Eine Wärmepumpe macht Verbraucher ein Stück weit unabhängiger von den aktuell hohen Marktpreise für Energieträger. Denn sie setzt aus dem Strom, den sie bezieht, ein Vielfaches in Wärme um, indem sie die Energie aus der Umwelt nutzbar macht. Wichtig: Da Wärmepumpen mit Strom arbeiten, sollten Verbraucher einen speziellen Stromtarif für Wärmepumpen nutzen.”

Das sollten Sie beachten

  1. Wärmepumpen müssen präzise geplant werden, damit Sie mit dieser Technik langfristig wirtschaftlich heizen können
  2. Falls die Umrüstung von einer Öl- oder Gasheizung stattfinden soll, ist die Beratung durch einen Energieberater empfehlenswert
  3. Holen Sie sich immer einen Fachbetrieb zur Installation ins Haus
  4. Achten Sie auf die technischen Voraussetzungen für eine Wärmepumpe, die Vorlauftemperatur sollte in einem Neubau bei 35 Grad Celsius liegen, im Bestandsbau auch bis 50 Grad Celsius. Andernfalls würde die Wärmepumpe zu viel Strom benötigen
  5. Für die Variante mit Erdkollektoren muss eine unversiegelte, freie Fläche zur Verfügung stehen
  6. Eine Luftwärmepumpe muss große Luftmengen bewegen, um Umweltwärme mit einem Verdichter zum Heizen nutzbar machen zu können – das verursacht Lärm
  7. Eine Wasserwärmepumpe nutzt Grundwasser als Energiequelle. Wichtig ist, dass genügend Grundwasser in hoher Qualität zur Verfügung steht

Ein Wechsel zahlt sich dank attraktiver Förderprogramme oft schnell aus

Aufgrund ihrer guten Ausnutzung regenerativer Energien werden den Wärmepumpen eine tragende Rolle bei der Energiewende zugeschrieben werden. Und dementsprechend auch gefördert:

Maximal sind also 40 Prozent Förderung für ein Bestandsgebäude drin – bei einer Deckelung von 60.000 Euro pro Wohneinheit.

Ein Ratgeberhinweis: Es gibt zudem verschiedene, regionale Fördertöpfe. Der Bundesverband Wärmepumpe bietet einen Förderrechner online an. Hier erfahren Interessierte, dass es im Juli 2022 so viele Förderanträge für Wärmepumpen beim BAFA wie noch nie eingegangen sind.

Hier gelangen Sie zum Fördergeldrechner der BAFA

Fazit: Langfristig sind Wärmepumpen eine der besten Heizalternativen. Trotz der hohen Anschaffungskosten. Die Vorteile einer Wärmepumpe kommen aber nur im Betrieb mit purem Öko-Strom voll zum Tragen. Denn im Vergleich zu anderen Heizungen mit regenerativer Energie ist die Ökobilanz relativ schlecht – in der Praxis sogar oft nicht besser als die einer Gasheizung.

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